"Frustsucht"
Lexiston 0007
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Gernial - 26. Okt, 07:17
iGing - 27. Okt, 20:22
anderes Wort für "Depressionen"
Gernial - 28. Okt, 08:45
Du meinst also, dass Depressive absichtlich Dinge so tun, dass sie nicht klappen und so ihren Frust steigern? Gibt es so ein Krankheitsbild?
iGing - 28. Okt, 10:08
Nein, nicht dass sie absichtlich etwas tun - eher so, dass sie Dinge unterlassen, die dazu beitragen könnten, ihren seelischen Zustand zu verbessern. Ob da unterschwellig eine [unbewusste] Absicht eine Rolle spielt, sollen die Psychologen beurteilen.
[Eine solche mögliche Absicht könnte z.B. sein, Aufmerksamkeit erlangen und gleichzeitig beweisen zu wollen, dass diese unmöglich zu erlangen sei. So etwas dürfte eine lähmende Wirkung haben.]
[Eine solche mögliche Absicht könnte z.B. sein, Aufmerksamkeit erlangen und gleichzeitig beweisen zu wollen, dass diese unmöglich zu erlangen sei. So etwas dürfte eine lähmende Wirkung haben.]
Gernial - 30. Okt, 11:23
Aja, das klingt alles sehr logisch. Ich hatte auch alten Kumpel angefragt diesbezüglich,der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychatrie in Krankenahus leitet. Er schrieb mir:
"Ja, natürlich.Typisch für depressiv strukturierte Menschen. Die Erklärung ist Folgende: Zunächst entwickeln diese Menschen - etwa durch wiederholte negative Erlebnisse in der Vergangenheit - die Überzeugung, dass sie immer wieder scheitern. Eine Überzeugung ist nichts anderes als eine Gewohnheit im Denken. Das kann dazu führen, dass Negativerlebnisse in psychologischer Hinsicht quasi „gebraucht“ werden, um die eigene Überzeugung zu bestätigen. Das wiederum führt zu Handlungstendenzen, die das Gebrauchte (hier z. B. das Scheitern) erzeugen.
Warum es wichtig ist, die eigene Überzeugung zu bestätigen ? Weil es für Menschen in der Regel viel schlimmer (=angstbesetzter) ist, ihre Überzeugungen zu hinterfragen, als weiter Negatives zu erleben. D.h. umgekehrt, Negatives zu erleben ist für sie beruhigender, weil gewohnter, als die Wagnis, an ihrem Selbst-/Weltbild zu rütteln. Jede Störung des eigenen Selbst-/Weltbildes erzeugt eine sog. „kognitive Dissonanz“, d.h. eine Ahnung, dass etwas nicht stimmig, nicht passend ist in Bezug auf die bisherige biographisch bedeutsamen Erlebnisse. Dieses Gefühl ist sehr unangenehm und irritierend, so dass man es lieber vermeiden will. Und diese Tatsache steht dann heilenden Lernerfahrungen im Wege.
Das oben Gesagte beschreibt den psychologischen Mechanismus der „Reinszenierung", der durchaus auch andere pathologische Denkmuster (auch „Denkfehler" oder "überwertige Idee" genannt) erklären kann. Und natürlich genauso pathologische Erlebnis- und Verhaltensmuster."
"Ja, natürlich.Typisch für depressiv strukturierte Menschen. Die Erklärung ist Folgende: Zunächst entwickeln diese Menschen - etwa durch wiederholte negative Erlebnisse in der Vergangenheit - die Überzeugung, dass sie immer wieder scheitern. Eine Überzeugung ist nichts anderes als eine Gewohnheit im Denken. Das kann dazu führen, dass Negativerlebnisse in psychologischer Hinsicht quasi „gebraucht“ werden, um die eigene Überzeugung zu bestätigen. Das wiederum führt zu Handlungstendenzen, die das Gebrauchte (hier z. B. das Scheitern) erzeugen.
Warum es wichtig ist, die eigene Überzeugung zu bestätigen ? Weil es für Menschen in der Regel viel schlimmer (=angstbesetzter) ist, ihre Überzeugungen zu hinterfragen, als weiter Negatives zu erleben. D.h. umgekehrt, Negatives zu erleben ist für sie beruhigender, weil gewohnter, als die Wagnis, an ihrem Selbst-/Weltbild zu rütteln. Jede Störung des eigenen Selbst-/Weltbildes erzeugt eine sog. „kognitive Dissonanz“, d.h. eine Ahnung, dass etwas nicht stimmig, nicht passend ist in Bezug auf die bisherige biographisch bedeutsamen Erlebnisse. Dieses Gefühl ist sehr unangenehm und irritierend, so dass man es lieber vermeiden will. Und diese Tatsache steht dann heilenden Lernerfahrungen im Wege.
Das oben Gesagte beschreibt den psychologischen Mechanismus der „Reinszenierung", der durchaus auch andere pathologische Denkmuster (auch „Denkfehler" oder "überwertige Idee" genannt) erklären kann. Und natürlich genauso pathologische Erlebnis- und Verhaltensmuster."