Wortspiel-Kunst und (Sprach-)Philosophie
Wer sich mit dem sprachwissenschaftlichen Hintergrund von Worträtseln beschäftigen will und vor schwererer Kost nicht zurück schreckt (2-3 Mal hören vermutlich nötig), möge sich mal David Prechts Vorlesung zur Ästhetik reinziehen. Eine Zusammenfassung die Wittgensteins Begriff der Sprachspiele streift und den kaum durchdringbaren Urwald der Sprachphilosophie(-Geschichte) etwas lichten mag.
https://www.youtube.com/watch?v=u_zDXOGbRe4
Meine Grundthese aus der Jugendzeit war ja, dass man eigentlich nichts gesichert sagen kann und deshalb eigentlich nur das Schweigen bliebe - was sich aber nachvollziehbarerweise kulturhistorisch nicht behaupten könne über die Zeit hinweg (außer vielleicht im Bodissatva-Mahayana-Buddhismus der persönlichen Weitergabe vom Lehrer zum Schüler mit Rätseln, die einem helfen, sein Denken selbst weiter zu entwickeln).
Hier setzte für mich dann der Gedanke der Hoffnung (Christentum, humanistischer Existenzialismus RIchtung Albert Camus) an, dass das irgendwie trotzdem schon was bringen wird -> man MUSS sich Sisiphos als einen glücklichen Menschen vorstellen (aus "Mythos von Sisyphos") ;)
Ein Anknüpfungspunkt zu sprachphilosophischen Ansätzen, dass Sprache an sich unpräzise ist und auch nie sein kann und sein sollte (im Gegensatz zur Mathematik-"Sprache").
Precht arbeitet den fundamental unterschiedlichen Ansatz von Adorno und Wittgenstein hier gut raus. Manches erschließt sich mir da mangels ausreichen philosophischer Bildung auch nicht so ganz. Das "Stahlbad" eines fachübergreifenden Seminars eines Ev. Theologen (Stoodt) und eines Philosophen der sogenannten Frankfurter Schule (Schmidt, Schüler Adornos) zum "Freiheitsbegriff bei Schelling" war da sehr erhellend-ernüchternd. Man versucht krampfhaft ein Wort eines Theologen+Philosophen ein halbes Jahr lang auszuloten in seiner Intention. Da dämmerte mir, wie albern das alles ist und dass man letztlich nur intuitiv-kreativ in sich hören kann mit besten Absichten, zu erfassen, was andere sagen wollen. Alles andere übersteigt unsere Zeit+Kräfte und Sinnhaftigkeit des Tuns.
Beim Rätseln hier arbeiten wir ja auch hoch intuitiv und assoziativ und es gibt kein wirkliches "Richtig" und "Falsch" außer der Vorgabe durch die Rätselersteller, was durch mehr oder weniger "passende" Alternativen auch immer wieder ad absurdum geführt wird. Ich ziehe mich dann immer darauf zurück, dass ich betone, dass das "meine" Lösungsidee ist. Der Versuch Sprache in irgendeiner Weise objektivieren zu können ist untauglich und kann vermutlich vom Ansatz her bereits nur scheitern. Sprache ist also sowas wie das große Trotzdem in einem Umfeld von Wissenschaftsglauben (vor allem der frühen Aufklärung), der glaubt alles objektivieren zu können.
Fazit: Einfach machen und mit Worten weiter spielen - weniger Sachen totgrübeln ;)
https://www.youtube.com/watch?v=u_zDXOGbRe4
Meine Grundthese aus der Jugendzeit war ja, dass man eigentlich nichts gesichert sagen kann und deshalb eigentlich nur das Schweigen bliebe - was sich aber nachvollziehbarerweise kulturhistorisch nicht behaupten könne über die Zeit hinweg (außer vielleicht im Bodissatva-Mahayana-Buddhismus der persönlichen Weitergabe vom Lehrer zum Schüler mit Rätseln, die einem helfen, sein Denken selbst weiter zu entwickeln).
Hier setzte für mich dann der Gedanke der Hoffnung (Christentum, humanistischer Existenzialismus RIchtung Albert Camus) an, dass das irgendwie trotzdem schon was bringen wird -> man MUSS sich Sisiphos als einen glücklichen Menschen vorstellen (aus "Mythos von Sisyphos") ;)
Ein Anknüpfungspunkt zu sprachphilosophischen Ansätzen, dass Sprache an sich unpräzise ist und auch nie sein kann und sein sollte (im Gegensatz zur Mathematik-"Sprache").
Precht arbeitet den fundamental unterschiedlichen Ansatz von Adorno und Wittgenstein hier gut raus. Manches erschließt sich mir da mangels ausreichen philosophischer Bildung auch nicht so ganz. Das "Stahlbad" eines fachübergreifenden Seminars eines Ev. Theologen (Stoodt) und eines Philosophen der sogenannten Frankfurter Schule (Schmidt, Schüler Adornos) zum "Freiheitsbegriff bei Schelling" war da sehr erhellend-ernüchternd. Man versucht krampfhaft ein Wort eines Theologen+Philosophen ein halbes Jahr lang auszuloten in seiner Intention. Da dämmerte mir, wie albern das alles ist und dass man letztlich nur intuitiv-kreativ in sich hören kann mit besten Absichten, zu erfassen, was andere sagen wollen. Alles andere übersteigt unsere Zeit+Kräfte und Sinnhaftigkeit des Tuns.
Beim Rätseln hier arbeiten wir ja auch hoch intuitiv und assoziativ und es gibt kein wirkliches "Richtig" und "Falsch" außer der Vorgabe durch die Rätselersteller, was durch mehr oder weniger "passende" Alternativen auch immer wieder ad absurdum geführt wird. Ich ziehe mich dann immer darauf zurück, dass ich betone, dass das "meine" Lösungsidee ist. Der Versuch Sprache in irgendeiner Weise objektivieren zu können ist untauglich und kann vermutlich vom Ansatz her bereits nur scheitern. Sprache ist also sowas wie das große Trotzdem in einem Umfeld von Wissenschaftsglauben (vor allem der frühen Aufklärung), der glaubt alles objektivieren zu können.
Fazit: Einfach machen und mit Worten weiter spielen - weniger Sachen totgrübeln ;)
Gernial - 7. Mär, 09:25
[Wenn ich mich zurückerinnere, was sich diese Straße schon alles an Diskussionen mit Tiefgang anhören musste, frage ich mich, wie man dort überhaupt noch atmen kann, ohne vom philosophischen Geist der Jahrhunderte erfüllt zu werden. Naja, die Ausbreitung nichtssagender Kauf- und Ess-Stationen lässt inzwischen vielleicht auch da keine hinterfragende und selbständig denkende Kultur mehr aufkommen.]
Befremdlich fande ich allerdings den Versuch eines Heidelberger Profs, Heisenbergs Unschärferetheorie als eine Art Beweisführungselement für die Existenz Gottes anzuführen. Das Logik-1x1 sagt ja eher, dass Vergleiche verifizierungstechnisch "bullshit" sind und nur dazu dienen etwas anschaulicher zu machen, wie eigentlich jede Art von Modell.
Einzig Descartes Versuch eines Gottesbeweises fand ich überhaupt mal interessant und erwähnenswert genug: Er suchte eine Art Axiom (er war auch Mathematiker) von dem aus er alles ableiten würde können. Der Ansatz, dass man just in dem Moment, wo man jetzt gerade denkt, dies nicht bestreiten könne (-> verkürzt auf cogito ergo sum) gefällt mir sehr gut. Seine Beweisführung war aber letztlich auch nur wieder ein Zirkelschluß (sowas wie: Schlange beißt sich am Ende in den Schwanz).
Sprache als Logikinstrument taugt halt einfach nicht. Ähnlich der Kunst schwebt sie im Bereich des Ungefähren und Gefühlten. Für meine eher transzendente Gottesvorstellung benötige ich persönlich auch keinerlei "Beweise", da da der Begriff von Existenz in unserem Sinne sich völlig erübrigt und es letztlich sogar egal wäre, ob alles nur eine Art (offensichtlich für viele hilfreiches oder gar nötiges) Konstrukt unserer Psyche ist ;)
Nichts ist gewiss und nicht mal das selbst, dass nichts gewiss sei - hier kräuselt sich unsere Sprachlogik in Begriffsverständnissen ;)
Es ist auch überhaupt nicht gesagt, dass wir beim finalen Lockdown des Lebens irgend eine Art Antwort darauf bekämen, denn jedwede Idee vom "Danach" ist reine Spekulation.
Die Atemluft auf dem Philosophenweg schnupperte ich auch einige Male. Sowas war Kult :-)